Preisverleihung 2010

Hier seht ihr die Siegerclips aus dem Jahr 2010 – Smartphones waren noch eher unbekannt – Apps erst recht. Schaut euch das Zeitzeugnis des 6. Ohrenblick mal! Handyclipwettbewerbs an! Neben dem ersten bis dritten Preis, der sage und schreibe drei Mal verliehen wurde, wurden zwei Sonderpreise vergeben und zwei lobende Erwähnungen ausgesprochen. Das Sonderthema 2010 war “Du und deine Nachbarn”.

Platz 1:
ANSICHTSSACHE (Neubiberg)


Eine Schublade kann viel erzählen, wenn man in ihr ein Handy versteckt. Von Liebe und Leid, von Frust und Enttäuschung, die Kamera hält alles fest, sobald die Schublade geöffnet wird. In nur einer Einstellung wird in diesem konsequent gedrehten Handyclip eine Liebesgeschichte erzählt, die mit einem Brief beginnt und mit dem Zerreißen des Briefes endet. Sowohl die Idee als auch die musikalische und dramaturgische Umsetzung des Clips überzeugten die Jury, die ihm deshalb den ersten Preis zuerkannte. Herzlichen Glückwunsch!

Platz 2:
REGENSCHIRM Gymnasium Meiendorf (Hamburg)


Der Handyclip besticht durch seine besondere Perspektive: Die Welt aus der Sicht eines Regenschirms. Durch diesen ungewöhnlichen Blickwinkel auf eine Alltagssituation und die gefilmte Bewegung entsteht eine spezielle neue Kunstform: Die Handy-Ästhetik der Hamburger Schule 😉 Die Jury wünscht sich mehr davon!

Platz 3:
ENTENGESCHICHTEN


Um bedrohte Tierarten und Umweltverschmutzung geht es in Entengeschichten. Genial einfach wurde dieses Thema von der jungen Filmemacherin umgesetzt. Und das Ende besitzt sogar noch eine Pointe: Eine schwimmende Plastikente, die nichts anderes als Müll im Ententeich ist. Glückwunsch zu diesem Umweltschutzclip und zum 3. Preis!

BLIH BLAH BLUB  Jugendtreff Einstein (Geretsried)


Es ist ein Horror, als Tischfußballfigur wiedergeboren zu werden. Einigen Prominenten ist genau das passiert. Ihre Klimaschutzsünden rächen sich auf absurde Weise: Die Pinguine kommen nach Europa. Blih blah blub erlaubt diese Assoziationen und noch viele andere mehr. Das Tischfußball-Kurzdrama aus dem Jugendtreff Einstein in Geretsried glänzt mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven, im Off gesprochenen Dialogen und skurrilem Humor. Blih blah blub muss man mindestens zweimal anschauen.

EIN TAG DER BESONDEREN SORTE


Langeweile ist ein Thema, das von Vielen aufgegriffen wird. Der Film “Ein Tag der besonderen Sorte” hat dafür eine eigenständige Form gefunden – die überhaupt nicht langweilig ist! Eine Körperbewegung wird zum Stocken gebracht und aufgebrochen in lauter einzelne, erstarrte Bilder. Auf ihnen steht dieser Körper jeweils im Zentrum. Sein Standort in der Stadt und das Licht ändern sich von Bild zu Bild, nur er steht immer gleich und unbewegt in der Mitte – wie eine Statue. In knappen, präzisen Untertiteln wird dabei jedoch eine Denkbewegung ins Laufen gebracht.

 

Einen Sonderpreis bekamen:

EIN HAUS VOLLER MUSIK


Die Hauptrolle dieses Clips spielt die Musik, die genau so verschieden und vielfältig sein kann, wie eine Gemeinschaft von Nachbarn, die in einem Haus lebt. Mit den unterschiedlichen Dreh-Sets und Kamera-Perspektiven haben die Macher von „Ein Haus voller Musik“ das Sonderthema „Du und deine Nachbarn“ besonders ansprechend umgesetzt – Bravo!

MEIN BANKNACHBAR, DIE MATHEARBEIT UND ICH


Zwei Freunde müssen eine Matheschulaufgabe bewältigen und helfen letzten Endes einander, in dem sie ihre Arbeiten vertauschen. Das alles wird mit einer Handykamera , aus Sicht der Heranwachsenden, gefilmt. Ein guter Ausgangspunkt für einen wirklich gelungenen fiktionalen Handyfilm.

 

Lobend erwähnt wurden:

EVEN DEATH IST NOT THE END


„Even dead is not the end“ inszeniert ein Endzeitszenario mit einfachen Mitteln, mit überzeugender Musik und gut gefilmten Kunststücken eines Filmhundes. Dies alles hat die Jury überzeugt. Das Handy als Kamera eignet sich zum Dokumentieren besonders gut. Darum möchte die Jury „Even dead is not the end“ lobend erwähnen. Glückwunsch.

KLEINE WINKELREPORTAGE (Alzey)


Wie erklärt man seinem Tischnachbarn möglichst anschaulich, welche Winkel es gibt? Natürlich durch eine Winkelreportage, die mit dem Handy gedreht wurde. Vom spitzen über den stumpfen bis hin zum gestreckten Winkel erfährt man in diesem amüsanten Clip alles Wissenswerte über Winkel. Die Jury hatte viel Spaß dabei und vergibt deshalb eine lobende Erwähnung.